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Die Broderschaft des Zinses


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Precht gegen Broder

letzte Änderung am Britz, den 01. 06. 2013

ZDF = ein Auge halten wir Euch besser zu?

Von Henryk M. Broder habe ich seit der Krise schon einiges gelesen. Der Schreibstil locker, immer zu einem Späßchen gut. Aber fachlich wird es doch sehr dünn, was er immer dann zu sagen weiß, wenn irgendwer die Zinsen und den Kapitalismus madig macht. So auch sein Kommentar in «Die Welt» vom 15.05.13 zur ZDF-Sendung Precht versus Juncker. Kein Wort davon, dass die derzeitige EU-Geldpolitik der Masse das wegnimmt, was eigentlich die obersten Bankster verzockt hätten und nun aber von irgendwem wieder ersetzt bekommen sollen. Kein Wort zur wachsenden Unzufriedenheit mit der EU-Politik, mit dem Euro, mit dem Bankensystem. Und kein Wort zum Thema Zins und Geldschöpfung. Hat er sich da etwa schon mal den Mund verbrannt? Nein, er erweist sich als Gefühlstechniker und polemisiert lieber gegen den Sozialismus in unseren Köpfen, indem er mit feinsinnigen Vergleichen gegen jeden Ansatz von überbordender Sozialromantik vorgeht. Natürlich hat hier keiner das Recht zu jammern, wenn es nach Henryk M. Broder geht. Precht kann von einer kälter werdender Gesellschaft faseln, wie er will - für Broder gibt es im deutschen Sozialstaat noch mächtig Luft nach unten, falls der Staat mal um seine Kreditwürdigkeit fürchten sollte.

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Die Rentner als ihr Beitrag zum Generationenvertrag zu sozialer Arbeit verpflichten, wie es Precht vorschlägt - das ist für den vermutlich kurz vor der Pensionierung stehenden Broder ein unzumutbares Grauen. Kostenlos (ohne Zulage zur Rente) arbeiten? Für die Versager der jüngeren Generation oder deren Kinder? In staatlichen Kindergärten? Gratis rackern - das kann man doch nur vom Prekariat verlangen! Die arbeiten eh schon fast für lau oder sitzen nur dumm in der Arbeitslosenstatistik herum. Und Leistungs-Senioren von heute geht es doch gut! Die wissen sich auch ohne Subotnik und Ehrenamt zu beschäftigen. Mit Immobilienverwaltung, Anlageoptimierung und internationalem Schwarzgeldtransfer hat so ein moderner Rentner ja auch allermeist genug zu tun, nicht wahr? Wo soll da noch Zeit für die Unterschicht bleiben? Ach, Henryk - hast Du nie mit normalen Rentnern geredet? Ich meine solche, die sich beklagen, dass die weit weg wohnenden Enkel viel zu selten da sind, seit von ihren werktätigen Eltern deutlich mehr Mobilität verlangt wird? Sozialkontakte und Schenken verlängern die Lebenserwartung, Gier und Isolation verkürzen sie. Wofür würden sich relativ gesunde Senioren wohl entscheiden? Auf die Kranken kommen wir später zurück.

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Mit solchen rhetorischen Mogelpackungen der Broderschaft des Zinses muss endlich aufgeräumt werden. Ich nehme mal jetzt Broders Einspruch auseinander, um den Broder wieder auf den Teppich der Gegenwart zu holen. Und das geht auch ganz schnell, weil Broder ja nur ein einziges lustiges Argument bringt. Also fasse ich da mal nach. Dieser Henryk M. Broder ist meiner Meinung nach ein bezahlter Schreiberling der Finanzoligarchie. Was der zur Krise absondert, hat mit Realität meist wenig gemein. Erst wickelt er den Leser mit einem recht gelungenen ersten Absatz ein und dann geht es auch schon sofort in die Irre.

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Sein Beispiel Sozialstaat: Heute viel besser als je zuvor. Ist das so? In den 60er und 70er Jahren hatten wir den Sozialstaat tatsächlich, nicht aber im von Broder bemühten späten Feudalismus. Warum mag er nur so ein Beispiel aus ganz ferner Zeit gewählt haben zum Beweis, dass wir keinen Grund zur Sorge hätten? Meinte er, dass Precht auch soweit vergleichend zurück denkt, wenn er sich über sein für heute erhofftes Lebensglück äußert? Hilft uns ein Blick in die sozialstaatliche Steinzeit wirklich, beim von Broder geforderten Verzicht das richtige Loch im Gürtel für uns selbst zu finden? Welche persönlichen Abstriche würde Broder denn für sich akzeptieren, um seinem Volk aus der Krise zu helfen? Etwas Ehrenamt vielleicht? Manipulationen über die Wahl des passenden Ausschnitts sind doch keine seriöse Statistik! Das war keine Hilfe in der Sache, mein Guter!

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Das Geldwesen und der Kapitalismus sind beide wieder mal am Ende. Kriminalität findet heute vor allem in Regierungen und regierungsnah statt, wenn wir mal die Rettungspakete in Relation zu allen anderen Verbrechen setzen. Da kann der Frankfurter Bürgermeister noch so zetern und seine Stadt gegen den Ruf der kriminellsten Stadt Deutschlands verteidigen. Klar bleibt bei immer mehr Korruption und Misswirtschaft, systematischer Abzocke und winzige Strafen für besonders große Gaunereien immer weniger für das soziale Netz übrig. Und für Löhne gibt es auch zunehmend nur noch Krümel vom durch Arbeit erzeugten Kuchen des Bruttoinlandprodukts BIP. Das schlägt auch aufs Verhalten und Empfinden der Leute durch. Und die sollen dann nach Willen von Broder endlich mal aufhören zu jammern, weil in Bangladesh oder hier vor 500 Jahren alles ja viel schlimmer war.

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Ich will ja nicht spekulieren, wie arm unser Henryk damals vor den Weltkriegen war und wie viel besser es ihm dank wirtschaftsfreundlichem Eingreifen der Kanzlerin in seine Lebenssituation nun geht. Wie könnte ich auch seiner persönlichen Lebenserfahrung widersprechen? Aber hatten damals die Eliten wirklich schon so viele Anteile vom weltweiten Vermögen in wenigen hundert Familien konzentrieren können wie heute? Hatten vor 500 Jahren 10% der Gesellschaft schon 66% vom deutschen Vermögen? Besaß die ärmere Hälfte des deutschen Volkes jemals weniger als 1% des Volksvermögens? Was hatte eigentlich ein Kaiser oder König der letzten Jahrhunderte, die Broder uns in seiner Polemik vor Augen hält, privat auf der Kante? Der Monarch der laut Broder sozialen Steinzeit hatte privat ein paar Immobilien (genauer gesagt: Das Gastrecht, auf der Durchreise dort mit seinen Leuten jederzeit und so lange wie gewünscht gratis zu übernachten) und sonst meist nur Schulden. Damals gab es nicht mal Mietwohnungen. Häuser und Fahrzeuge waren überwiegend selbst genutztes Eigentum. Außer Grafen und Königen hatte fast niemand absolut bemessene Schulden, nur aufgedonnerte Bringepflichten in Form relativer Anteile. 10% vom Ertrag abgeben mag schwer sein. Bei geringem Ertrag kann 500 € aber bedeutend schwieriger zu leisten sein als 10% von fast nichts. Und trotzdem haben auch damals schon landesweite Bauernaufstände, lokale Hungerrevolten und Herrenmorde im kleinsten Rahmen stattgefunden. Sollen wir wirklich austesten, wohin uns die konsequent auf Darwin bauende Sozialpolitik eines Henryk M. Broder bringen könnte?

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Bei Precht vermute ich mal, dass der - wie ich - sogar gern Zahlung in Schokoladentalern annehmen würde. Da hat man doch wenigstens noch echte Werte in der Hand statt eines reinen Zahlungsversprechens auf Papier - ausgestellt auch noch von erwiesenen Trickbetrügern und durch nichts weiter gedeckt als die Hoffnung, es würde schon ein Anderer diesen Schein von Geld als unsere Zahlung akzeptieren. Falls aber über Nacht eine der drei allwissenden Ratinagenturen Deutschland ein Ramsch-Rating verpasst, nachdem wir im Reise-nach-Jerusalem-Spiel des Rettungsschirms die Schulden aller EU-Staaten übernommen haben, die vor uns auf CCC angewertet wurden, dann ist so ein Schokoladentaler auf einmal eine sehr sehr harte Währung, egal wie heiß der Tag gerade ist. Und er könnte sehr sehr heiß werden, sobald die Leute begreifen, für wessen Rettung das Volk nun zahlen soll. Um Broder und Juncker zu blamieren, wäre so eine Prechtsche Zahlungsforderung in Schokolade sogar eine wirksame Provokation gewesen. Schade, dass der nicht darauf kam!

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Unser lieber Henryk jedoch würde wohl - um mal auf seinen persönlichen Beitrag zur Rettung aus der Krise zurück zu kommen - auf keinen Fall so eine Währung annehmen. Würde er denn gratis die ärmeren Zuschauer unterhalten wollen? Vergessen wir das mal lieber! Er schreibt doch gegen jede Zinskritik, gegen die böse Neiddebatte, für mehr Leistungsanreize in der Zockerbranche und für das ewige Wachstum, bis es dafür einmal kein Honorar mehr gibt. Dass er nebenbei auch noch ein wenig an den Mist glaubt, den er zu kunstvollen, aber leicht schwefelig duftenden Satzhaufen formt, spricht nur Bände über seinen IQ. Daher hat er auch nicht einen Satz von Precht zum eigentlichen Schuldenproblem im Artikel erwähnen können. Das hätte dem Leser sonst ein "falsches Bild" vermitteln können. Lieber sucht man sich also ein passendes Zeitfenster, um abzustreiten, was nicht sein darf. Brav gemacht, Broder. Dafür gibt Dir sicher irgendwer auch nach der Sendung ein Leckerli.

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Ich finde, Broder hat ein Recht auf seine freie Meinung, egal wie naiv oder unehrlich die auch sein mag. Und wenn eine große Zeitung sich mit solchen Texten ihre Leserschaft vergraulen lassen will, dann: Viel Erfolg dabei! Ich beobachte nun schon eine Weile die Auflagenentwicklungen gedruckt und online und versuche für meinen Verlag daraus zu lernen. Aber wer wirklich Systemkritik sucht, sollte nicht bei der Schauspieltruppe des Systems auf Klarheit und Wahrheit hoffen. Da schaut man also nicht in die Einheitspresse, nicht in die Hofberichterstattung des Fernsehens. Man sucht selbst im Internet. Oder man kauft Bücher, die einem die Mitbürger wirklich als lesenswert empfehlen. Einige davon finden Sie sicher auch hier im PS VERLAG. Falls nicht, dürfen Sie uns gern Vorschläge unterbreiten! Wäre Ihr Buch einen Verlagsvertrag von mir wert?

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Hatte ich nicht weiter oben versprochen, auf die Kranken zurück zu kommen, die in leichten Fällen nur im Empfinden, in fortgeschrittenen Stadien aber auch im Verhalten gestört sind? Sie sehen ja selbst: Hier wird es jetzt langsam eng, weil die Webseite schon fast zu Ende ist. Aber auf einer anderen Webseite habe ich noch freien Platz dafür gefunden. Suchen Sie mal nach Geldsucht in irgendeiner Suchmaschine oder nutzen Sie meinen direkten Link zu meinem Meisterwerk der Suchtprävention!

Kopierrecht statt Copyright? Aber gern doch. Mehr dazu auf der Startseite der Artikelsammlung und bei bei loslassen.html.

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Peter Spangenberg

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