NeuerscheinungenBuchladenüber unsMit uns arbeiten?BeratungKontakt

Zinsrecht wegen Zahlungsverzug?


Wie kauft man unsere Bücher?

Hier beschriebene Neuerscheinungen sind eventuell schon ins Sortiment unseres Internet-Buchladens aufgenommen worden und können dann auch dort bestellt werden.

Wer Neuerscheinungen noch vor Einstellung in unseren Internetbuchladen bekommen möchte und wer warum auch immer lieber anders bestellen möchte, der kann uns seinen Wunsch über Telefon, ePost oder Brief mitteilen.

Tel.: 0 33 34 - 21 26 00

Fax: 0 33 34 - 21 20 59

ePost: psverlag@telta.de

Weitere Details nennt unsere Kontaktseite.

Wir arbeiten daran, Ihnen einen blitzschnellen Internet-Buchladen ohne potentiell gefährliche Scriptsprache zu erstellen. Um Sie nicht in Versuchung zu bringen, die Ausführung von aktiven Webseiten-Inhalten in Ihrem Browser zuzulassen, haben wir ja auch den Internetauftritt mit vertrauenswürdigerem und sauberem html-Code realisiert. Unser bisheriges System kommt ohne Javascript leider noch nicht aus. Als Notlösung für konsequente Ablehner aktiver Inhalte bieten wir ein einfaches zentrales Bestellformular an. Dort kann man zwar nicht wie in einem Shopsystem Einzel- und Endpreise, Transportkosten und Lieferfristen erfahren, aber wir erfahren wenigstens von Ihrem Interesse und können Ihnen ein verbindliches Angebot per ePost oder andere gewählte Antwortform zurücksenden.

Zahlungsverzug berechtigt zu Zinsforderungen?

Max meint in "MaxNews Ausgabe 91 - Das wesentliche über die Währungs- und Geldsysteme" (eine Zusammenfassung von Max verschiedener MaxNews): "Er [der Zins] ist sogar wieder gerechtfertigt, wenn eine gegenseitig vereinbarte Zahlung vorsätzlich verweigert wird oder ein Leistungsverzug vorliegt." Ich setze trotz aller Sympathie für seine Kritik am Geldmonopol ein klares Nein dagegen.

PS VERLAG StartseiteBuchladenAbsatz hoch

Vorsätzlicher Zahlungsverzug kann durch Zinsforderungen überhaupt nicht verhindert werden. Wer nicht zahlen will oder kann, der zahlt dann eben auch keine Zinsen. Es gibt sogar Leute, die zahlen nicht einmal Lohnsteuern und SV, Löhne, Miete, Haftpflichtversicherungen, Inkassogebühren oder Anwaltskosten und Gerichtsrechnungen. Manche davon zahlen auch dann nicht, wenn man sie foltert oder erschlägt - trotz Zinseszins-Verständnis. Gründe für so ärgerliches Verhalten gibt es durchaus verschiedene.

  1. Stress, Schusseligkeit, Depression und mangelnde Planung:
    Wer leichtfertig oder schlampig eine Frist verstreichen lässt, der wird in einer Mahnung nun eben nur zusätzlich von den Zinsen erfahren.
  2. Charakterschwäche, Bosheit, Gier:
    Wer vorsätzlich einen Gläubiger betrügen will, der riskiert sicher auch die zusätzlich geprellten Zinsen, ohne ausgerechnet deswegen nun ein besonders schlechtes Gewissen zu bekommen.
  3. Geldmangel:
    Das wohl stärkste Argument überhaupt: Der Schuldner hat schlicht gerade jetzt nicht soviel Geld, um davon etwas abgeben zu können. Wer (aus welchem Grund auch immer) nicht zahlen konnte - kann der nach Kenntnis der auf ihn zurollenden Zusatzkosten wegen Verzug etwa nun besser zahlen?

PS VERLAG StartseiteBuchladenAbsatz hoch

Wir wissen doch, dass in einem Schneeballsystem die Geldmenge und damit auch die Menge verfügbarer Lebensgrundlagen immer ungleicher verteilt wird, ohne dass daraus einem jeden Benachteiligten eine moralische Schuld oder Versagertum angehängt werden sollte. Opfer eines Taschendiebes kann man auch schnell werden und ist dann sicher wütend, wenn einen ein Schaffner wegen fehlender Fahrkarte und auch noch fehlender Ausweise wie einen Kleinkriminellen der Polizei am nächsten Halt übergibt, nicht wahr? Ebenso fühlen sich die Handwerker, denen eine Baustelle nicht bezahlt wurde, bevor die Mühle der Vollstreckung die Existenz ruiniert. Ähnlich fühlen Bauern, denen der erzielbare Preis für die Ernte die mit Kredit vorfinanzierten Kosten für fast ein Jahr fixe und variable Kosten sowie das eigene Überleben nicht hereinbringen. Ähnlich fühlen ... ach, Sie verstehen sicher, wie Sie sich fühlen würden, wenn man Sie hängen lassen würde. Wie sähen Sie aus, nach 3 Monaten ausgebliebenem Lohn?

PS VERLAG StartseiteBuchladenAbsatz hoch

Wen erwischt das Zinsanrecht bei Verzug also? Die Leute, die zwar prinzipiell zahlen wollen, aber gerade jetzt nicht können. Wer sehr knapp dran ist, der wird sich für das kleinere Übel entscheiden - eventuell also für die Zahlung der Zinsen, wenn sonst ein höheres Gut (das verpfändete Haus, der Ruf der Firma, die Familienehre) den Bach herunter gehen würde. Statistisch gesehen würde zwar bei Zinsen im Spiel eine größere Menge an Forderungen pünktlich bezahlt werden. Aber zu welchem gesellschaftlichen Preis? Wie sehr eine Zinswirtschaft Familienbande und Völkerfreundschaft zerrütten kann, sehen wir wohl in Geschichtsbüchern und in den Nachrichten hinreichend oft. Es beginnt der Fisch zwar am Kopf zu stinken, aber die Verwesung der öffentlichen Ordnung dringt auch in die Keimzellen der Menschenwürde (die Familie) ein. Aus Angst vor der Vollstreckung wird dann vielleicht die Oma ins billigste Heim entsorgt, mutiert die Mutter "freiwillig" gegen ausgelobte Bezahlung zum Versuchskaninchen für die Pharmaindustrie und schluckt Testpillen, wird die Tochter in die Prostitution verabschiedet, der Sohn an im Ausland stationierte Söldnerheere oder an die Nachbarn plagende Drückerkolonnen ausgeliehen, damit man wieder einen Esser weniger am leeren Tisch hat. Damit habe ich nur einige wenige Beispiele für moralische Notlösungen genannt, die sich mit etwas Beobachtungsgabe auch unter uns in den verschiedensten Formen nicht wirklich selten finden lassen. Ohne einen gewissen Druck würden diese Fälle moralischer Verwahrlosung sicher signifikant abnehmen. So ist das eben, wenn man Schuldner überfordert: Man programmiert damit automatisch das statistisch erfassbar steigende Verbrechen, den Zusammenbruch der öffentlichen Moral. Und man versaut sich auch seine eigene Lebensqualität mit der Zeit. Im Saharasia-Projekt (ergoogeln) kann man sich den Vorgang mit archaischen Beispielen belegen lassen. http://de.wikipedia.org/wiki/James_DeMeo sei ein Einstieg dazu.

PS VERLAG StartseiteBuchladenAbsatz hoch

Zinsen werden übrigens auch nicht durch mit inflationierende Rohstoffpreise ausgeglichen. Sie bringen im Gegenteil immer mehr der Rohstoffe in die Hand von Monopolen und drücken dagegen den Arbeitslohn auf Null. Das Ergebnis ist immer gleich: Die Masse steht nachher in Unterwäsche da und hungert, hat aber keinen legalen Zugriff mehr auf ein Stück Ackerland oder Wiese, um sich wenigstens selbst zu ernähren. Und dann gibt es regelmäßig Ärger. Wäre die Meute der gesellschaftlichen Drückeberger und Kassierer arbeitsloser Einkünfte so sicher, dass die so erzeugte Blase der Ungleichverteilung sich nicht wieder in Mord und Totschlag entladen würde, bräuchte man auch die Bundeswehr nicht für die Aufstandsbekämpfung trainieren. So aber deutet eine Menge kleiner Maßnahmen und Gesetzentwürfe darauf hin, dass da doch jemand zunehmend Angst bekommt. Und diese Angst ist zugleich auch Macht. Das versteht oder verspürt irgendwann auch der kleine Mann auf der Straße oder unter der Brücke, selbst wenn er mit braunen oder roten Parolen nichts zu tun haben will. Bisher sind den Herrschern noch alle Großreiche früher oder später um die Ohren geflogen. Und es gab sicher jedesmal Experten, die ausgerechnet diesmal glaubten, es könnte ewig so weiter gehen mit dem süßen Leben auf Kosten der Massen. Man glaubt eben gern das, was man glauben möchte. Und eine Kassandra hatte es noch nie besonders leicht, Gehör zu finden. Die Zukunft selbst lässt sich durch menschliche Dummheit jedoch selten beeindrucken. Eine mathematische Funktion des Zinseszinses wird irgendwann senkrecht steigen und jede erbringbare Arbeitsleistung überholen, damit die Arbeitseinkünfte entwerten und die Waren, Güter und Rechte ganz unabhängig von Währung und Preisschild für eine immer kleinere Gruppe reservieren. Der Sozialstaat könnte das verhindern, beißt sich aber mit der Religion der Bessergestellten, die ein Recht auf Zinsen zu haben glauben und dafür auch töten würden. Und so kommt eben alles, wie es kommen muss, bis die Menschheit endlich begreift, dass ein doppelter Systemfehler im Geldwesen vorliegt. Wer nur eins der beiden Löcher - Zins und Geldmonopol - stopft, wird den Abfluss gesellschaftlicher Leistung in die Taschen der Banditen nicht verhindern. Insofern sind Freiwirte und Maxisten nur auf dem richtigen Weg, müssen aber noch zueinander finden. Der Beweis für eine Theorie wird immer in der Praxis fällig. Was nicht im Kleinen funktioniert, funktioniert auch nicht im Großen. Wann fangen wir an?

Peter Spangenberg

PS VERLAG StartseiteBuchladenAbsatz hoch

zur StartseitePS VERLAG      nach obenSeitenanfang

zurück