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auf werbefuzzianisch

ein Kommentar zur Sprachverwirrung in den Köpfen der Medienkasper

Kommentar zu:

Mitch & Co.: Basics von Star-Designer Michael Michalsky

Liebe Freunde der Werbekultur,

der gelesene Werbe-Text (siehe Anhang) ist für eingeborene Deutsche echt schwer verdaulich. In diesem Kauderwelsch strotzt es nur so von Labels, Summer Collections (die aber im nächsten Absatz auch mal beinahe deutsch zu Kollektionen werden können). Der Text flimmert geradezu durch lauter Basics, Teams, Dressing Rooms, Outfits, Models und ganz unerwartet dazwischen eingestreuten deutschen Vokabeln. Wäre ein rein englischer Text da nicht harmonischer und auch leichter durch Übersetzungsprogramme zu entschlüsseln? Außerdem könnte man den Text sicher fertig von der US-Filiale der Lieferanten mit einem Mausklick (den man als eingedeutschtes praktisches Wort ja gelten lassen kann) übernehmen. Also wozu die Mühe?

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Vermutlich gibt es irgendwo in der Ausbildung heutiger Texter gleich zu Ausbildungsbeginn eine Tool Box (auch so ein tolles Fremdwort, für das mein Papa mehrere deutsche Alternativen kennt) gratis, mit der man eine Datenbank von eigenen Artikeln dank Serienbrieffunktion mit den gängigsten (oder doch megahypesten?) Werbe-Vokabeln verzahnen kann und so eine Art Computerübersetzung für die zu übertragende Botschaft erhält. Gut - das Ergebnis ähnelt leider sehr der Leistung von älteren Überrsetzungs-Programmen, die man sich auch meist nur schenken lässt.

"Aber solange die Bosse nichts merken ... ... es ist halt so schön bequem." War das etwa die Grundhaltung?

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Ich habe ja nichts gegen Ihre Kataloge und auch hin und wieder eine ePost. Aber die größten Verkaufschancen haben Sie bei mir mit Angeboten, die mir in meiner Muttersprache ebenso wie mit dem Preis entgegenkommen. Der gekünstelte Anglo-Werbe-Dialekt wirkt, soweit ich das einschätzen kann, heute nur noch verlogen und unseriös. Ich denke, die Gruppe von Leuten, die sich weiter mit diesem Kauderwelsch glücklich machen lässt, ist wegen fehlender Hauptschulabschlüsse und dadurch extrem fallende Einkommen und Berufsaussichten sowieso schon ein absterbender Investitions-Ast, für den man sich heute wirklich keine neuen sprachverwirrten Texter mehr zukaufen sollte. Da kommen die Personalabteilungen bei schrumpfenden Märkten früher oder später drauf!

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Apetit aufs Einkaufen erzeugt man inzwischen anders. Zur Information: Ich bin kein extrem stolzer Deutscher, sondern spreche als Verlagsleiter mit europäischem Kundenstamm mehrere Fremdsprachen berufstauglich. Mit Baujahr 1966 bin ich vermutlich auch noch mitten in der besten Tschibo-Zielaltersgruppe. Meine eMüll-Filter sind nicht ganz zufällig auf bestimmte oft empfangene englische Vokabeln hin sensibilisiert worden. Sie geben sich jedoch richtig Mühe, fast alle Reizworte schon im ersten Absatz Ihrer Werbepost auf Biegen und Brechen unterzubringen. Selbst nach manuellem Heraussammeln aus dem digitalen Mülleimer muss man durch die geballte Ladung Werbefuzzianisch erst einmal durch, bevor man weitere Angebote überhaupt in Ruhe und Gelassenheit prüfen kann. Immer habe ich dazu nicht die Nerven.

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Wenn Sie also sich und mir einen Gefallen tun wollen, dann sortieren Sie einfach Ihre ausgehenden frohen Botschaften nach sprachlicher Zumutbarkeit in verschiedene Kundenprofile und gönnen Sie jedem Profil einen Texter, der die Zielgruppe genau richtig anspricht. Das schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern bestimmt auch Umsatzzuwachs, Rendite, Ansehen. Probieren Sie es doch aus!

Mit freundlichen Grüßen statt mit besten Regards


Antwort auf Tchibos Rechtfertigung

Sehr geehrte Tchibo Kundenbetreuung,

eben die Eignung der verwendeten englischen Begrifflichkeiten wird im Volk seit der kaum noch abstreitbaren Überstrapazierung bis hin zur Botschaftsverstümmelung so kontrovers diskutiert, dass ebenfalls international verkaufende Betriebe wie unser PS VERLAG inzwischen Schmerzgrenzen ausformulieren und nach Möglichkeit nicht wieder überschreiten. Irgendwann kommt sicher auch Tchibo dahin. Was bis dahin an Umsatz verschenkt wurde, wird man irgendwann wohl auch in Studien nachweisen. Kein Kunde lässt sich gern durch den Kakao ziehen - und die aktuelle Werbe-Metasprache gibt begründeten Anlass zu solcher Verbrauchersorge. Ginge man nach den Inhalten der Kommunikation, die mit der Werbe-Matasprache überhaupt noch ausdrückbar und der Masse klar verständlich sind, dann wäre der heutige Zeitgeist nahezu senilkonfus.

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Gegen eingeführte Begriffe wie T-Shirt, Computer, Windows und Cash-Flow wird kaum rebelliert. Bei natürlichen Fluids in Kosmetik, Frühstücks-Cerealien oder Tchibos neuesten basics jedoch ist sicher auch Ihr persönliches Sprachempfinden bereits schmerzhaft berührt, nicht wahr? Die Tatsache, dass einem dieser furchtbare Sprachbrei nun schon jahrelang in Rundfunk, Fernsehen und auf Warenverpackungen entgegenplärrt, wird auch Sie auf Dauer eher übersensibel machen als abstumpfen. Der beste Beweis ist Ihr Antwortschreiben, in dem Sie ja auch einen deutlichen Hang zu klaren Formulierungen und Argumenten zeigen und dieses Ziel auch ganz ohne Werbe-Anglizismen ansteuern. Wären Anglizismen nun so viel überzeugender als herkömmliche Muttersprache, dann hätten Sie sicher mit »trendiger« argumentiert als mit » ... übernehmen wir zum Teil natürlich auch die entsprechende Sprache der Kunden«.

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Da Denken immer auch auf Sprache angewiesen ist und eine ungenau verstehbare Sprache immer auch Verluste beim Denken zur Folge hat, führt eine von marktbeherrschenden Unternehmen speziell geförderte Sprachverstümmelung mit Sicherheit zu Nachwuchsproblemen auch für das eigene Team, zu Umsatzeinbruch wegen geistig einknickenden Kunden (Arbeitslosenrisiko) und Lieferanten (Qualitäts- und Terminsorgen) und also zu erheblichen, vielleicht sogar existenziellen Problemen auch für Tchibo. Ohne Tchibo gibt es dann wohl auch keine Kundenbetreuung mehr. Oder Tchibo verkauft eines Tages problemlos taggenaue Uhren und feinsten angekokelten Kaffee, frisch geschrotet.

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Wie weit bei Tchibo all die genannten Sorgen schon zum Alltag gehören, kann ein vorsichtig den Kauf abwägender Kunde bei Betrachtung des Kataloges und seiner Sprachblüten nur ahnen. Bisher konnte er sich über recht gut gestaltete Produkte mit brauchbarer Haltbarkeit und Zuverlässigkeit zu fairem Preis freuen, die aber überwiegend auch mit sympatischen Texten beworben wurden. Was befürchtet also so ein Kunde nun bei basics und collections?

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Sollten sich Ihre basics dennoch gut verkaufen lassen, so würde das auf eine bereits gründliche sprachliche Umerziehung der Jugend hindeuten. Diese Jugend bewirbt sich früher oder später auch bei Ihnen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lehrausbildung, Praktika-Betreuung und mit neuen sprachverwirrten Mitarbeitern und Vorgesetzten.

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Falls also sowohl die Kundenakzeptanz der basics als auch die Nichtakzeptanz derartiger Sprache Nachteile für den eigenen Job befürchten lassen, würde ich im Zweifelsfall sichere Grenzwerte für einen Sprachumbau im Unternehmen einführen.

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Für Ihre rasche und ausführliche Stellungnahme möchte ich mich ausdrücklich bedanken!

Mit freundlichen Grüßen

PS VERLAG

Peter Spangenberg

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----- Original Message -----


From: Tchibo Newsletter
To: psverlag@htb.de
Sent: Tuesday, June 05, 2007 2:56 PM
Subject: Mitch & Co.: Basics von Star-Designer Michael Michalsky
Lieber Herr Spangenberg,
Tchibo entwickelt mit einem Star-Designer ein junges Modelabel. Geht das? Und ob. Warum? Weil dieser Mann Michael Michalsky ist, den die FAZ jüngst zum "einflussreichsten Modedesigner seiner Generation" erklärte. In der Mitch & Co. Summer Collection 2007 finden Sie moderne Basics aus hochwertigen Materialien zu erschwinglichen Preisen.
Mitch & Co. Summer Collection 2007
http://www.tchibo.de/AktuelleThemenwelt?B=1255
Was?
Mitch & Co. bietet authentische Designer-Basics, die individuell kombinierbar sind: außergewöhnlich im Design und einzigartig bis ins Detail. Wie z.B. die Surf Shorts im baggy cut mit integriertem UV-Schutz für ihn.
Wer?
Mitch & Co. ist die Kollektion für Leute, die an sich selbst glauben, und daran, dass hochwertige Designermode zu bezahlbaren Preisen kein Ding der Unmöglichkeit ist. Hier gibt es vom Track-Top bis zu den Beach-Slippers die komplette Garderobe für den Sommer.
Warum?
Weil Design nichts Elitäres sein sollte, weil man nicht immer so herumlaufen kann, wie Gott uns alle schuf und weil sich niemand hinter überteuerten Labels zu verstecken braucht. Michael Michalskys Lieblingsstücke sind übrigens der schwarze Hooded Sweater für sie und die 3 Pairs of Briefs im klassischen boy short style.
"Hört auf, euch zu verkleiden und zeigt der Welt, wer ihr wirklich seid."
Ihr Tchibo.de-Team
http://www.tchibo.de/AktuelleThemenwelt?B=1255
-- Mitch & Co. virtueller Dressing Room -----------------------------
In unserem interaktiven, virtuellen Dressing Room haben Sie die Möglichkeit, sich ausgewählte Artikel unserer Mitch & Co. Kollektion von unseren Models präsentieren zu lassen. Entdecken Sie hier die Vielfalt von Mitch & Co., stellen Sie sich Ihre Outfits zusammen und kreieren Sie Ihren ganz persönlichen Stil für den Sommer. Jetzt ausprobieren und überraschen lassen - unsere Models freuen sich schon auf Sie:
http://www.tchibo.de/DressingRoom?B=1257&S=361

Die fett gedruckten Vokabeln müsste man sich einmal in einer Umfrage durch Straßenpassanten erklären lassen. Das würde dann wohl ähnlich klingen wie wenn Kinder in der Fernsehsendung »Dingsda« Begriffe aus der Erwachsenenwelt erklären.

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